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Zukunft der Logistik: Digitale Disruption
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Gastgeber: Max Grage und Valeri Dick (Senior Manager bei Efficio)
Viele Unternehmen stehen vor der Herausforderung, steigende Logistikkosten zu bewältigen und gleichzeitig die Anforderungen an die Servicequalität zu gewährleisten. Makroökonomische Faktoren wie hohe Betriebskosten, steigende Nachhaltigkeitsanforderungen und Fahrermangel beeinflussen die Logistik derzeit maßgeblich.
Diese Herausforderungen wurden in unserem jüngsten Webinar behandelt. Im Folgenden fassen wir die wichtigsten Diskussionspunkte zusammen und zeigen auf, welche Strategien Unternehmen für eine zukunftssichere Logistik nutzen können.
Digitale Disruption: Die Logistik im Wandel
Die Digitalisierung verändert die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Lieferketten optimieren. Durch den Einsatz von Technologie können Prozesse automatisiert, Daten in Echtzeit analysiert und Engpässe frühzeitig erkannt werden. So können Unternehmen schneller auf Marktveränderungen reagieren und ihre Ressourcen effizienter einsetzen.
Wir betrachten Optimierungen nicht isoliert, sondern immer ganzheitlich. Service Level, Kosten und Nachhaltigkeit müssen zusammen betrachtet werden, um langfristige Vorteile zu erzielen.
Die Netzwerkanalyse spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch den Einsatz moderner Software können Unternehmen ihre Materialflüsse visualisieren und optimieren. So lassen sich Kundenstandorte besser Logistikzentren zuordnen und ineffiziente Routen vermeiden. „In vielen Unternehmen gibt es Standorte, die nicht optimal ausgelastet sind. Durch datengetriebene Analysen lassen sich hier deutliche Einsparungen erzielen“, so Max Grage weiter.
Ein weiterer Schwerpunkt ist die Routenoptimierung. Leerfahrten und eine suboptimale Fahrzeugauslastung sind nach wie vor große Kostentreiber in der Logistik. „Dabei geht es nicht nur um Kosteneinsparungen, sondern auch um Nachhaltigkeit. Ein optimierter Transport spart CO₂-Emissionen und reduziert die Umweltbelastung erheblich“, ergänzt Valeri Dick.
Moderne Netzwerkanalysen berücksichtigen zudem, dass Unternehmen verschiedene Verkehrsträger effizient kombinieren. So lassen sich durch die verstärkte Nutzung intermodaler Transportlösungen sowohl Kosten als auch Emissionen senken. „Die richtige Balance zwischen den Verkehrsträgern Straße, Schiene und Wasser zu finden, ist entscheidend für eine nachhaltige Logistikstrategie“, betont Max Grage.
Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil
Nachhaltigkeit ist nicht nur eine Frage der ökologischen Verantwortung, sondern auch ein wirtschaftlicher Erfolgsfaktor. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, ihre CO₂-Emissionen zu reduzieren und gleichzeitig die betriebliche Effizienz zu gewährleisten. Gerade in der Logistik, einem der größten Verursacher von Emissionen, können durch strategische Maßnahmen erhebliche Verbesserungen erzielt werden.
In der heutigen Geschäftswelt wird Nachhaltigkeit zunehmend zu einem Differenzierungsmerkmal. Unternehmen müssen nicht nur umweltfreundlich handeln, sondern auch nachweisen können, wie sie ihre CO₂-Emissionen senken. „Nachhaltigkeit ist kein vorübergehender Trend - sie wird zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor“, so Max Grage.
Ein zentrales Thema des Webinars war zudem die Zusammenarbeit mit Lieferanten. „Wir stellen häufig fest, dass Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsstrategie nicht auf ihre Lieferanten ausdehnen. Dabei liegt gerade hier ein großes Potenzial“, so Valeri Dick. Die Integration von Umweltkriterien in Ausschreibungsprozesse, die Einhaltung von Emissionsrichtlinien durch die Partner und die Nutzung alternativer Kraftstoffe seien entscheidende Maßnahmen. „Durch eine enge Zusammenarbeit mit Logistikdienstleistern und Anbietern alternativer Antriebe können Unternehmen ihre Emissionen drastisch senken“, so Valeri Dick weiter.
Ein entscheidender Punkt ist die Messung der Emissionen. Hier gibt es drei wesentliche Kategorien: Well-to-Tank (Emissionen bei der Herstellung von Kraftstoffen), Tank-to-Wheels (Emissionen bei der Nutzung) und Well-to-Wheels (die gesamte Lebenszyklusbetrachtung). „Viele Unternehmen konzentrieren sich nur auf die direkten Emissionen, aber es ist entscheidend, die gesamte Lieferkette zu betrachten“, sagte Valeri Dick. Im Webinar wurde auch betont, dass Unternehmen ihre Klimabilanz langfristig verbessern können, indem sie in effizientere Transportmethoden wie Elektro- oder Wasserstoff-Lkw investieren. „Auch die Reduzierung von Transportkilometern durch optimierte Netzwerke kann einen erheblichen Einfluss auf Nachhaltigkeitsziele haben“, ergänzte Grage.
Ein Praxisbeispiel zeigt, dass Unternehmen durch die Optimierung der Lkw-Auslastung nicht nur Kosten sparen, sondern auch deutliche Emissionsreduktionen erzielen können.
Durch eine effizientere Routenplanung und optimierte Verpackungen können Unternehmen den Platz in ihren Transportfahrzeugen besser nutzen und Leerfahrten reduzieren.
Künstliche Intelligenz und die Zukunft des Einkaufs
Ein weiterer Schwerpunkt des Webinars war der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) im strategischen Einkauf. KI kann repetitive Aufgaben automatisieren, Daten auswerten und Ausschreibungen effizienter gestalten. „Wir sprechen nicht davon, Menschen durch KI zu ersetzen, sondern sie zu unterstützen. KI hilft, administrative Aufgaben zu reduzieren, damit sich Einkäufer auf strategische Themen konzentrieren können“, erklärt Max Grage.
Ein konkretes Praxisbeispiel zeigte, wie ein globales Unternehmen seinen manuellen Ausschreibungsprozess durch eine KI-gestützte Plattform optimierte. „Durch die Automatisierung konnte das Unternehmen fünf Vollzeitstellen auf eine reduzieren und gleichzeitig die Spotpreise für Transportdienstleistungen deutlich senken. Es gab keine Entlassungen, und alle Teammitglieder können sich auf strategischere Aufgaben konzentrieren.“, berichtet Valeri Dick. Der Erfolg basierte auf einer intelligenten Marktanalyse, die sicherstellte, dass die besten Anbieter zu den besten Konditionen ausgewählt wurden.
Auch bei der Echtzeit-Überwachung von Lieferketten spielt KI eine immer wichtigere Rolle. Durch den Einsatz fortschrittlicher Algorithmen können Unternehmen Verzögerungen frühzeitig erkennen und entsprechende Gegenmaßnahmen einleiten. „Die Fähigkeit, Lieferketten in Echtzeit zu analysieren und flexibel anzupassen, wird für Unternehmen immer wichtiger“, so Max Grage.
Fazit: Zukunftssichere Strategien für Einkauf und Logistik
Die Diskussion im Webinar machte deutlich: Unternehmen, die digitale Technologien, Nachhaltigkeitsstrategien und KI-gestützte Prozesse kombinieren, sind langfristig erfolgreicher. „Wer frühzeitig in datengetriebene Entscheidungsprozesse investiert, kann nicht nur Kosten senken, sondern auch nachhaltiger und resilienter wirtschaften“, fasst Max Grage zusammen.
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