Als Einkaufsexperten haben wir im Auftrag unserer Klienten aus der Pharmaindustrie häufig mit Contract Manufacturing Organisations (CMOs) und Contract Research Organisations (CROs) als „Lieferanten“ zu tun. Wir haben festgestellt, dass die erfolgreichsten CMOs und CROs aktiv nach innovativen Lösungen suchen, um ihre Kunden dabei zu unterstützen, Produkte schneller auf den Markt einzuführen und die Lieferkette stabiler zu gestalten. Zusätzlich bemühen sie sich gewissenhaft, ihren CO2-Fußabdruck zu reduzieren. 

Pharmazeutische Unternehmen stehen unter größerem Druck als je zuvor. Sie müssen die Medikamentenentwicklung beschleunigen und sicherstellen, dass lebensrettende Medikamente schnell und ohne Unterbrechungen bei den Patienten ankommen. 

Lieferrisiken sind auf Grund hoher Konzentration allgegenwärtig. Sowohl die COVID-19-Pandemie als auch der Russland-Ukraine-Konflikt haben gezeigt, wie abhängig die Pharmaindustrie von langen, komplizierten und anfälligen Lieferketten geworden ist. Allein auf China und Indien entfallen 31 % der FDA-registrierten Einrichtungen. Der Zeitdruck bei der Markteinführung ist während der Neugestaltung widerstandsfähiger und nachhaltiger Lieferketten nicht leicht zu bewältigen. Unterm Strich darf die langfristige Widerstandsfähigkeit nicht die kurzfristige Kapazität gefährden. 

Pharmaunternehmen bekommen auch die Auswirkungen der steigenden Inflation zu spüren. Der Internationale Währungsfonds prognostiziert immer noch eine weltweite Inflation von 4,7 % bis Ende 2023. Außerdem wirken sich die steigenden Kosten für Rohstoffe, Hilfsstoffe und Arbeitskräfte sowohl auf die Arzneimittelforschung als auch auf die Arzneimittelherstellung negativ aus.  

Vereinfacht ausgedrückt, bietet Outsourcing den Pharmaunternehmen die üblichen Vorteile und ist ein anhaltender Trend. Allerdings erweist sich die Abwägung konkurrierender strategischer Prioritäten im derzeitigen Umfeld als ungewöhnlich schwierig. Pharmaunternehmen erkennen zunehmend, dass die Wahl des richtigen CMO/CRO-Partners oft die Lösung für ansonsten konträre Ziele ist. 

 

Was bedeutet das für Sie als Lieferant?

Wenn Pharmaunternehmen eine Partnerschaft mit CMOs oder CROs eingehen, werden Sie als Lieferant von den Pharmaunternehmen in ihre Lieferketten einbezogen, um ihnen bei der Lösung struktureller und strategischer Probleme zu helfen. Im Gegenzug müssen Sie sich fragen, ob Ihre internen Kapazitäten und Ihre Lieferkette so aufgebaut sind, dass Sie kontinuierlich das liefern können, wonach Ihre Kunden suchen.

Pharmaunternehmen sind anspruchsvolle Einkäufer, die nicht nur aus Gründen der traditionellen Kostenreduzierung outsourcen. Beispielsweise benötigen sie Ihre Hilfe bei der Stärkung ihrer Bestands- und Bedarfsplanung, flexible Kapazitäten oder Ihr spezifisches Fachwissen für ein Projekt. Sie suchen einen Partner, der sie dabei unterstützt, ihre Produkte und Prozesse innovativer zu gestalten.

Um dieses Bedürfnis nach Innovation bestmöglich zu befriedigen, ist es unerlässlich, mit den neuesten Markttrends Schritt zu halten:  

  • Investieren Sie in Widerstandsfähigkeit: Es besteht nach wie vor eine starke Kundennachfrage nach großvolumigen, kleinmolekularen Active Pharmaceutical Ingredients (APIs), und die Produktionskapazitäten sind nach wie vor ein Hauptproblem. Outsourcing in günstigere Volkswirtschaften wie Indien, China und die osteuropäischen Länder hat sich etabliert und wird sich fortsetzen. Jedoch verschiebt sich der Schwerpunkt hin zur Verringerung des Konzentrationsrisikos in einem oder einigen wenigen Ländern: Kosten sind nicht mehr das wichtigste Kriterium. Als Tier-1-Lieferant müssen Sie mit Ihren eigenen Zulieferern zusammenarbeiten, um kosteneffiziente, skalierbare Produktionskapazitäten in verschiedenen geografischen Gebieten anbieten zu können und einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.
  • Seien Sie flexibel: Highly Potent Active Pharmaceutical Ingredients (HPAPIs) und andere spezialisierte APIs werden für die Bereitstellung innovativer Therapien für Patienten benötigt. CMOs und CROs stehen regelmäßig vor Herausforderungen, wenn sie auf diese Anforderungen reagieren müssen. Es kann schwierig sein, komplexe klinische Studien und forschungsunterstützende Dienstleistungen schnell anzupassen und gleichzeitig Vorschriften einzuhalten. Ebenso ist es für Hersteller oft eine Herausforderung, kleine Chargen für Forschung und Entwicklung (F&E) zu produzieren und gleichzeitig die Kapazität zu haben, später im Lebenszyklus schnell aufzustocken. Im Allgemeinen lösen CMOs und CROs, die durch Beziehungen zu verschiedenen Lieferanten Flexibilität haben, dieses schwierige Problem für ihre Kunden. 
  • Unterstützen Sie Ihre Kunden bei der Schaffung von Transparenz in der Wertschöpfungskette: Bevor ein Medikament auf den Markt kommt, sind hohe Kosten und lange Fristen mit der Arzneimittelregistrierung verbunden. Dies wird nun noch komplexer, da die Aufsichtsbehörden ihre Kontrolle auf die gesamte Lieferkette ausweiten. Daher können sich CMOs und CROs nicht nur auf ihr eigenes Qualitätsmanagement konzentrieren, sondern müssen Pharmaunternehmen in Bezug auf die Transparenz ihrer Supply Chain unterstützen. Die gesamte Lieferkette muss überprüft werden und vertrauenswürdig gestaltet sein. Diese neuen Ansprüche belasten Einkaufsabteilungen nun zusätzlich. 
  • Leisten Sie einen Beitrag zur Erreichung der Nachhaltigkeitsziele: Pharmaunternehmen haben sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um die Nachhaltigkeit ihrer Lieferkette bis hin zu den Scope-2- und Scope-3-Emissionen zu verbessern. Um diese Ziele zu erreichen, ist eine transparente Lieferkette ein Muss. Verbesserte Anforderungen an die Sorgfaltspflicht der Lieferanten und eine stärkere Betonung der sozialen Verantwortung der Unternehmen sind in jeder Ausschreibung enthalten - einschließlich des CO2-Fußabdrucks und der Prüfung der Arbeitsbedingungen. Digital versierte Pharmaunternehmen verlangen auch digitale Echtzeit-Updates und Anpassungen in ihren Lieferketten. Angesichts der neuen Zielvorgaben, die die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zu den Zulieferern abdecken, sollten CMOs und CROs ähnliche Strategien für ihren Einkauf und das Management von Zulieferern anwenden. So bleiben sie relevant und wettbewerbsfähig.

Um diese Markttrends zu Ihrem Vorteil nutzen zu können, müssen Sie Ihre gesamte Lieferkette verstehen. Der Einkauf spielt eine Schlüsselrolle, wenn es darum geht, Innovationen in der Lieferkette zu ermöglichen und gleichzeitig die Kostenwettbewerbsfähigkeit kurz- und mittelfristig zu erhalten.

Wie wir helfen können

Wir bei Efficio haben Erfahrung damit, einen ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, um die Auswirkungen der Einkaufs- und Lieferkette auf die Prozesse der Arzneimittelentwicklung und -herstellung zu bewerten. Dazu gehört auch die Überprüfung Ihrer aktuellen Prozessreife und Lieferantenlandschaft. Wir können CMOs/CROs dabei helfen, ihre Einkaufs- und Lieferkettenfunktionen zu Wertgeneratoren für ihr Unternehmen und ihre Kunden zu machen, und so strategischen Wert zu liefern, der weit über traditionelle Einsparungen hinausgeht. 

Wenn Sie die Entwicklung Ihrer Einkaufsfunktion und die damit verbundenen Möglichkeiten zur Wertschöpfung und Kostensenkung erkunden möchten, nehmen Sie bitte Kontakt mit uns auf.

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