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Warum die Mitarbeiterentwicklung so wichtig ist, um Profis im Einkauf zu halten
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Potenzialträger zu gewinnen ist nur der Anfang – sie müssen weiterentwickelt und gehalten werden.
Einkaufsspezialisten erwarten anspruchsvolle, bereichernde Jobs, in denen sie sich beruflich weiterentwickeln können. Bieten Unternehmen kein entsprechendes Umfeld, droht ein Brain Drain, der zu zwischenzeitlichen Produktivitätseinbußen führen kann und unter Umständen nur durch größere Anstrengungen zu beheben ist.
Interessante und anspruchsvolle Tätigkeiten sowie zusätzliche Gelegenheiten, Erfahrungen in verschiedenen Unternehmensbereichen zu sammeln, können maßgeblich dazu beitragen, Mitarbeiter langfristig im Unternehmen zu halten.
Die Zielsetzung muss realistisch und zugleich ehrgeizig sein. Leistungsstarke Mitarbeiter wollen herausgefordert werden. Und sie möchten Erfolge verbuchen. Das richtige Gleichgewicht ist also entscheidend.
Qualifikationen ausweiten
„Diageo ist davon überzeugt, dass durch Diversität von Mitarbeitern bessere Denkvorgänge möglich sind‟, so Thibaut Eissautier, bis 2015 CPO bei Diageo. „Der Schlüssel sind Lerneffekte durch den Wechsel von Mitarbeitern zwischen verschiedenen Warengruppen, Ländern und Funktionsbereichen – dabei entsteht natürlich ein gewisser Einarbeitungsaufwand, aber in den meisten Fällen bringen die Mitarbeiter auch frische, neue Perspektiven und Ideen mit.‟
Eissautier ist ein Verfechter der Idee eines Karrieremanagements in Form eines ‚Klettergerüstes‛, das Mitarbeiter dazu ermuntert, im gesamten Unternehmen eine breite Palette von Fertigkeiten und Wissen zu erwerben, Verbindungen zu knüpfen und sich dabei auch einmal seitwärts zu bewegen, anstatt nur einen geraden linearen Aufstieg zu verfolgen.
Diageo veranstaltet mit den Procurement Achievement Awards einen jährlichen hochkarätigen Wettbewerb, um erstklassige Ideen und Leistungen von Mitarbeitern der Abteilung zu belohnen. Im vergangenen Jahr gab es über 170 Bewerber. Die Verleihung wurde für alle Mitarbeiter in 180 Ländern live übertragen – ein spannendes Ereignis, das regelmäßig dazu beiträgt, Mitarbeiter aller Ebenen zu begeistern.
Wir exportieren Talente und freuen uns, gerade dafür bekannt zu sein.
„RBS möchte seine Mitarbeiter begeistern‟, so Laura Faulkner, Head of Supply Chain Services (SCS) bei RBS, einer Privatkundenbank in Großbritannien und Irland.
„Wir haben uns schon immer sehr darum bemüht, unsere Mitarbeiter weiterzuentwickeln, und ich denke, dies ist einer der Gründe dafür, dass wir eine so gute Talentbindung vorweisen können. Ein Beispiel ist unser unternehmensübergreifendes Divisional Graduate Programme, das Neueinsteigern die Möglichkeit gibt, eine Zeit lang in zwei oder drei Abteilungen zu arbeiten. Auch unsere Geschäftsleitung ist stark in dieses Programm eingebunden.‟
„Wir schätzen uns sehr glücklich, dass viele Mitarbeiter, die ihre erste Jobrotation bei uns im SCS absolvieren, auch für ihre letzte Station wieder in unsere Abteilung kommen wollen, womit sie gute Chancen auf eine Festeinstellung im SCS erhalten‟, sagt Faulkner.
„Wir haben auch schon einige hervorragende Mitarbeiter im größeren Unternehmen der RBS und auch in Führungspositionen untergebracht. Dem SCS sollte der Ruf vorauseilen, dass es ein ausgezeichnetes Fundament in den Bereichen Betriebsführung und kaufmännisches Denken vermittelt und damit für Mitarbeiter ein echtes Karrieresprungbrett sein kann. Heute sind wird dafür bekannt, Talente zu exportieren.‟
Talente wachsen lassen
Das Einkaufsteam von ARYZTA, einem globalen Backwarenhersteller und Anbieter gastronomischer Dienstleistungen, ist jünger als die Teams von Diageo und RBS. Doch auch das ARYZTA-Team tritt als Talentschmiede und -exporteur auf – eine Quelle kaufmännisch eingestellter Mitarbeiter, die an Veränderungen wachsen und eine Bereicherung für andere Funktionsbereiche im Unternehmen sein können.
Da das Team erst seit Kurzem besteht, ist es für Jennifer Kirkwood, Global Procurement Head of Capabilities bei ARYZTA, besonders wichtig, die fähigen Mitarbeiter zu binden und weiterzuentwickeln.
Dabei ist es essenziell, dass Verhaltensweisen gemessen und regelmäßig Rückmeldungen zur Interaktion der Mitarbeiter mit dem Team sowie zu ihren Fähigkeiten bei der Einbeziehung von anderen Fachbereichen gegeben werden.
Mitsprache bei der Strategie
Mitarbeiter sollten auch in die Entwicklung der Vision und Strategie des Funktionsbereichs mit eingebunden werden. Wenn Mitarbeiter hinsichtlich der Ausrichtung ihrer Abteilung ein Mitspracherecht haben, erleben sie mehr Wertschätzung.
Außerdem wird großer Wert auf offene Kommunikation gelegt. Einer der effektivsten Wege zur Entwicklung von Verantwortlichkeit ist die klare Richtungsvorgabe und das klare Kommunizieren von Problemen innerhalb der Abteilung. Dabei sollten Mitarbeiter sich frei fühlen, ihre Bedenken sowie Hinweise auf verbesserungswürdige Bereiche zum Ausdruck zu bringen.
*Thibaut Eissautier war bis 2015 CPO bei Diageo.