Beim Einkauf im Rahmen der Schadensbearbeitung stellt die richtige Balance zwischen Preis und Qualität eine große Herausforderung dar. Der Klient engagierte Efficio, um für sein Sach- und Unfallversicherungsgeschäft in Nordamerika eine neue Herangehensweise an den Einkauf zu entwickeln – auf Basis von Innovation und Performance der Lieferanten, anstatt rein auf die Konditionen zu achten.

Das Ziel bestand darin, die Kosten zu senken und gleichzeitig erhebliche Vorteile sowohl für unseren Klienten als auch für seine Kunden zu erzielen – und das Projekt übertraf alle Erwartungen.

Die Kosteneinsparungen beliefen sich am Ende auf fast das Dreifache der ursprünglichen Zielsetzung. Parallel dazu führte das Projekt zu einer Reihe von “weichen” Vorteilen wie etwa deutlichen Verbesserungen in den Bereichen Transparenz, Lieferanten-Performance und -Integration. Vor allem aber gelang es, den Einkauf im Schadenssegment zu einem echten Wettbewerbsvorteil zu transformieren.

Hintergrund

Bei unserem Klienten handelt es sich um eine der weltweit führenden, internationalen Versicherungsgruppen mit über 10.000 Mitarbeitern und einer Prämiensumme von rund 10 Mrd. $.

Für das Geschäft in Nordamerika war bereits ein großes Transformationsprogramm gestartet worden, um das Wachstum voranzutreiben und gleichzeitig Kosten zu senken. Beim Einkauf innerhalb der Schadensbearbeitung war dabei erhebliches Potenzial festgestellt worden. Der Klient wollte aber nicht nur die Schadenskosten senken, sondern auch strategische Mehrwerte schaffen.

Die Herausforderung lag darin, zur Förderung von Innovationen und Performance-Verbesserung neue Partnerschaften mit strategischen Lieferanten aufzubauen. Aufgrund der Erfahrung mit bewährten Best-Practice-Ansätzen in verschiedenen Märkten und bei unterschiedlichen Klienten sowie der erfolgreichen Arbeit mit anderen Geschäftsbereichen wurde Efficio zur Unterstützung engagiert.

„Die Fülle an Wissen, die Erfahrung und die gründliche Herangehensweise
von Efficio waren entscheidend dafür, ein neues, leistungsorientiertes
Verteilungsmodell zu etablieren. Wir können dadurch auf eine neue Weise
mit Lieferanten zusammenarbeiten, erzielen echte Mehrwerte für das
Unternehmen und verbessern die Ergebnisse für unsere Kunden. Diese
Resultate sprechen für sich und wir sind begeistert davon, was wir mit der
Unterstützung von Efficio erreichen konnten.
Chief Procurement Officer

Ansatz

Efficio nutzte eine faktenbasierte Herangehensweise mit vier Kernelementen:

  1. Durch die Integration der Daten des Klienten mit den Systemen der Lieferanten wurde eine neue Gesamtkostenbetrachtung für Schadensforderungen geschaffen, die weit über die reinen Lieferanten-Ausgaben hinausgeht. Der Klient war dadurch in der Lage, eine Reihe von weiteren Faktoren zu bewerten, darunter Lieferzeiten, die bisherige Schadensersatz-Performance und die Kundenzufriedenheit.
  2. Neue Benchmarks für die Performance sowie Best-Practice-Standards wurden eingeführt. Durch einen “Voice of the Supplier”-Ansatz wurde dabei ganz bewusst auch die Meinung und Perspektive der Lieferanten einbezogen, um besonders innovative und leistungsstarke Unternehmen zu erkennen. Dadurch wurde den Lieferanten auch bewusst, dass Performance und Innovation die entscheidenden Kriterien darstellen. Dies war wichtig, um die bestehenden Sichtweisen der Lieferanten zu ändern, die aufgrund früherer, rein kostenbasierter Verhandlungen anfangs eher skeptisch waren. 
  3. Efficio arbeitete eng mit den Fachbereichen zusammen, um die Einbindung der Lieferanten zu gestalten sowie die Faktoren festzulegen, die Einfluss auf Kennzahlen wie Lieferzeiten, Performance und Kaufentscheidungen haben. Dadurch entstand ein transparentes Rahmenwerk, an dem sich Lieferanten bei ihren Angeboten und bei der Erstellung neuer Konzepte orientieren können.
  4. Anschließend leitete Efficio die Verhandlungen mit den Lieferanten und vereinbarte auch neue Zielsetzungen hinsichtlich ihrer Performance. Wichtig war dabei die Sicherstellung, dass konkrete Einsparungen verbucht werden können, ohne sich auf die Schadensgesamtkosten und die damit verbundenen “weichen” Vorteile auszuwirken.

Ergebnisse

Durch das Projekt konnte eine Senkung der jährlichen Ausgaben in den adressierten Warengruppen um 13 % erreicht werden – rund doppelt so viel, wie ursprünglich als Zielsetzung formuliert.

Neben den reinen Kosteneinsparungen hat die Transformation des Einkaufs des Klienten eine Reihe von weiteren großen Vorteilen erbracht:

  • Neue, an Best-Practice-Ansätzen orientierte Performance-Vereinbarungen mit Lieferanten und ein transparentes Anreizsystem wurden eingeführt.
  • Die Nutzung bevorzugter Lieferanten konnte in wichtigen Warengruppen um zehn Prozentpunkte ausgebaut werden.
  • Die Beziehungen zu strategischen Lieferanten wurden erheblich verbessert und neue, engere Formen der Kooperation wurden etabliert – so konnte beispielsweise die Arbeitszuteilung durch die Integration und Abstimmung der Workshop-Informationen von wichtigen Lieferanten mit den direkten Sachbearbeitern für die Schadensregulierung optimiert werden.
  • Das Einkaufsteam des Klienten wurde geschult, die Wertschätzung der Abteilung innerhalb des Unternehmens verbesserte sich, da echte strategische Mehrwerte sichtbar wurden, und die Beziehungen zu wichtigen Lieferanten wurden optimiert. Neben dem Übertreffen des unmittelbaren Ziels der Kostenreduzierung konnte durch das Projekt der Einkauf gestärkt und eine Grundlage für kontinuierliche Verbesserungen geschaffen werden.

Im Anschluss an das erfolgreiche Projekt hat der Klient damit begonnen, den Ansatz auch in weiteren Warengruppen einzuführen.