Führungsteams und Stakeholder erkennen inzwischen den Mehrwert des Einkaufs an. Infolgedessen stellen wir fest, dass der Einkauf mehr und mehr an wichtigen strategischen Initiativen des Unternehmens beteiligt wird.
Mehrwert des Einkaufs
Der Einkauf hat inzwischen eine Daseinsberechtigung und leistet einen echten Beitrag zum Unternehmen. Dazu Dolan: „Damit die Unternehmensspitze mitzieht, reicht es nicht aus, die Vorgaben zu erfüllen. Man muss auch die eigene Story und den generellen Zweck im Unternehmen kommunizieren. In unserem Fall geschah dies durch eine Kostenoptimierung, die die Grundlagen für eine kostenbewusste Kultur in unserem Unternehmen geschaffen hat.“
Der Beginn einer grünen Reise
Nach dem wirtschaftlichen Abschwung Irlands, der COVID-19-Pandemie, einer weit reichenden Digitalisierung und größeren Zukäufen besteht die nächste strategische Priorität von Permanent TSB darin, seine Nachhaltigkeitsagenda weiterzuentwickeln.
„Die Bank hat in den letzten Jahren deutliche Fortschritte auf ihrem Weg zur Nachhaltigkeit gemacht, unter anderem mit der Einführung der neuen Nachhaltigkeitsstrategie der Bank Ende 2021. Wir haben außerdem eine umfassende D&I-Strategie (Diversity and Inclusion) umgesetzt und kürzlich unser erstes grünes Produkt auf den Markt gebracht. Angesichts steigender regulatorischer und Offenlegungsanforderungen mit Blick auf die Klimaberichterstattung ist Nachhaltigkeit eine tragende Säule unseres strategischen Plans für die nächsten Jahre.“
Von Ad-hoc-Projekten zu Rationalisierung
In der Finanzdienstleistungsbranche, so Dolan, sind die Aufgaben des Einkaufs äußerst komplex. „Wir kaufen eine Reihe verschiedener professioneller Dienstleistungen und IT-Dienste. Wir überwachen den Umgang mit Mitarbeitern und schauen uns an, wo die Unternehmen ansässig sind, wie sie arbeiten und welche Referenzen sie haben.“
Angesichts dessen erfordert die Implementierung der ESG-Kriterien im Einkauf Anpassungen von der Lieferantenauswahl und dem Onboarding bis hin zu Unternehmensführung und Berichterstattung.
„Wir haben integrierte, umfassende Rahmenbedingungen für nachhaltigen Einkauf geschaffen. Wir haben ein Einstufungssystem für Finanzdienstleistungen namens Hellios eingeführt und verlangen im Rahmen unserer Due Diligence, dass die Lieferanten Mitglieder der Hellios-Gemeinschaft sind. Dadurch können wir eine Reihe von Fragen stellen, die auf die ESG-Kriterien ausgerichtet sind, um die Strategie der Lieferanten und ihre Zertifizierungen zu prüfen, bevor wir sie an Bord holen. Außerdem haben wir unsere Verträge mit Blick auf unsere ESG-Erwartungen aktualisiert und sind gerade dabei, eine Nachhaltigkeitscharta einzuführen.“
Beurteilung und Bewertung von Lieferantendaten
Da ESG-Kennzahlen ein neuer Bereich sind, stoßen die Einkaufsteams auf eine Reihe unterschiedlicher Herausforderungen beim Versuch, auf Lieferantendaten zuzugreifen und sie zu bewerten.
Dolan erklärt, dass das Spektrum unterschiedlicher Akkreditierungen, Risikobereitschaft und Fragestellungen es schwierig machen, ein einheitliches Beurteilungssystem für die gesamte Lieferkette einzuführen. „Der Trick ist hier, dass man es den Lieferanten ermöglicht, Daten auf eine ganz bestimmte Art und Weise zur Verfügung zu stellen, die es uns ermöglicht, sie auszuwerten und zu verstehen, ohne weitere Hindernisse zu schaffen. Wichtig ist auch, dass diese Daten regelmäßig aktualisiert und an das gesamte Unternehmen berichtet werden können.“
Dolan ist sich darüber im Klaren, dass die Bewertungsstrukturen angesichts der sich ständig weiterentwickelnden sektorenübergreifenden ESG-Landschaft flexibel sein müssen, damit sie an wechselnde Prioritäten und Schwerpunkte angepasst werden können. Sie fasst zusammen: „Je besser unsere Datenströme, desto besser sind wir in der Lage, mit unterschiedlichen Fragestellungen und Anforderungen umzugehen.“